Neuer Alienware m15 Gaming-Laptop hat seine RTX 3070 selbst gedrosselt

Alienware M15 R5 gaming laptop
(Bildnachweis: Future)

Dells neuer Alienware m15 Gaming-Laptop hat vor Kurzem Aufsehen erregt, das außerirdisch angehauchte Gerät künftig AMD Ryzen 5000-Prozessoren statt Intel verwenden würde – als erster Alienware-Laptop seit 2007.

Dieses Rampenlicht hatte jedoch nicht nur Gutes, denn so wie es jetzt aussieht, haben GeForce RTX 3070-Grafikkarten mancher m15-Modelle nur 4.608 statt 5.120 CUDA-Cores, ein „Fehler“, der von Dell möglicherweise absichtlich gemacht wurde.

Auf das Problem hat ursprünglich Jarrod’sTech auf seinem YouTube-Channel aufmerksam gemacht, nachdem ihm aufgefallen ist, dass die Benchmarks seines m15 R5 nicht anderen Gaming-Laptops mit der RTX 3070 entsprachen.

Als er Dell kontaktiert hat, hat das Unternehmen bestätigt, dass die Grafikkarte gedrosselt wurde, um bestmögliche Performance und Stabilität zu garantieren, räumte jedoch ein, dass die übrigen CUDA-Cores in naher Zukunft per Update entsperrt würden.

Auf Nachfrage von Tom’s Hardware stellte sich heraus, dass die Begrenzung ein Fehler gewesen sei und er Mitte Juni per Update behoben werden soll.

„Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass eine falsche Einstellung im vBIOS von Alienware die CUDA Cores von RTX 3070-Konfigurationen einschränkt. Dies ist ein Fehler, an dessen Behebung wir so schnell wie möglich arbeiten. Eine Lösung wird derzeit geprüft und wir gehen davon aus, dass der Fehler bereits Mitte Juni behoben sein wird. In der Zwischenzeit raten wir davon ab, ein vBios von einer anderen Alienware-Plattform zu verwenden, um dieses Problem zu beheben. Wir entschuldigen uns für jegliche Frustration, die dies verursacht hat.“

Die Wahrheit ist irgendwo da draußen

Einige Nutzer in einem Reddit-Thread haben das Problem selbst in die Hand genommen und angefangen, das vBIOS der RTX 3070 vom m15 R4 auf den neuen m15 R5 zu flashen. Da ein Fix aber bereits Mitte Juni erscheinen soll, würden wir empfehlen, nicht damit zu experimentieren und noch ein bisschen abzuwarten.

VideoCardz weist außerdem darauf hin, dass die Begrenzung auf 10 % nirgends auf der Webseite erwähnt wird, was darauf hindeutet, dass es sich tatsächlich um einen Fehler seitens Dell handelt, nicht zuletzt, da Nvidia Laptop-Herstellern in der Vergangenheit strikte Vorgaben gemacht hat, dass wichtige Angaben wie TGP (Gesamtleistung) und die Taktgeschwindigkeiten korrekt angegeben werden müssen.

Die ganze Situation ist überaus seltsam, dürfte aber keine längerfristigen Performance-Probleme nach sich ziehen, ausgehend davon, wie einfach es für Manche war, es manuell zu lösen. Es ergibt auch nicht allzu viel Sinn, absichtlich CUDA-Cores zu sperren, wenn Nvidia Herstellern bei Taktraten und beim Stromverbrauch freie Hand gibt, um die Akkulaufzeit zu erhöhen und die Thermik unter Kontrolle zu behalten.

Redakteur – Gaming, Computing

Eugen Wegmann ist Online-Redakteur für PurpleClouds Deutschland GmbH / TechRadar Region DACH und zuständig für Gaming und Computer-Hardware.

E-Mail: ewegmann[at]purpleclouds.de